Toilday, 25. Sarenith (Tagesorakel: The Snakebite)
Eintrag am frühen Morgen
Eine äußerst ungemütliche Nacht liegt hinter uns. Dryads Meadow wurde angegriffen, diesmal nicht nur von einigen Goblins, sondern von einer ganzen Streitmacht. Zunächst fielen fliegende, hundeartige Wesen über die Siedlung und auch uns her. Wir waren gerade auf dem Weg zum Red Sands, als vier dieser Hunde uns überfielen und dabei Mordukai und Cathy schwer verwundeten. Gerade als wir uns nach diesem Kampf gesammelt hatten, hörten wir die Angriffsglocke von einem der Tore und beschlossen, dorthin zu eilen.
Das sich bietende Bild war nicht erfreulich.
(Zeichnung: eine Skizze eines in Flammen stehenden größeren Gebäudes mit humanoiden und hundeartigen Silhouetten, die sich im Feuerschein abzeichnen)
Die Angreifer hatten das Last Chance in Brand gesetzt und schienen einfach knapp außerhalb der Schussweite von der Stadtmauer aus abzuwarten. Es waren dutzende Hobgoblins und einige der riesigen Hunde, von denen wir bereits einen bekämpft hatten, zu sehen.
Das Ganze schien allerdings nur eine Ablenkung, denn kurz darauf gruben sich riesige Insekten, die offenbar von den Goblins abgerichtet wurden, unter der Mauer in die Stadt. Insgesamt waren es drei der Wesen, die relativ schnell und inklusive ihrer Reiter besiegt werden konnten – allerdings nicht bevor irgendjemand magischen Nebel über die Ausgänge der von den Wesen gegrabenen Gänge legte und wir nur noch unzählige Lichter durch diesen Nebel eilen sahen.
Wir fürchteten, das es sich bei diesen Lichtern um Goblins mit Fackeln handelte, was sich auch schnell als richtig erweisen sollte, und beschlossen so viele von ihnen am Feuer legen zu hindern wie möglich. Wir schlugen uns zum Marktplatz durch, wobei mindestens drei Dutzend Goblins starben und wir einige kleine Brände bekämpften, aber nicht verhindern konnten, dass mehrere Häuser Raub der Flammen wurden.
Am Marktplatz fanden wir den Tempel und das Red Sands brennend vor und beschlossen, das es wichtiger sei, den Tempel zu verteidigen. Drinnen fanden wir die Kirchenbänke in Flammen vor und machten uns auf die Suche nach dem Hohepriester. Wir fanden lediglich dessen Gemächer, die eilig verlassen worden waren und folgten ziemlich offensichtlichen Spuren tiefer ins Tempelinnere. Dort lauerten uns zwei Goblins auf, welche ungewöhnlich kampfstark und dazu noch magiebegabt waren, die wir aber besiegen konnten.
Nach dem Kampf fanden wir im Heiligtum eine Treppe, welche uns sehr weit unter den Tempel führte und an deren Fuß wir den toten Ryan Sands vorfanden – er wurde gefesselt dort herunter gebracht und mit einem Stich ins Herz geradezu hingerichtet. Bei ihm fanden wir einen Kristall, der die tassilonische Rune für „Gnade“ zeigt und den ich an mich nahm.
Im angrenzenden Raum trafen wir schließlich auf einen Mann, bei dem es sich wohl um Kendell Morne gehandelt hat – zumindest stellte er sich als dieser vor. Er war in Begleitung zweier Daimonen, die er auch prompt auf uns hetzte, ehe er sich selbst mittels Magie zurück zog.
Im folgenden Kampf schlugen sich mehrere Wächterkreaturen, die sich bereits zuvor im Raum befunden hatten auf unsere Seite und wir konnten einen der Daimonen besiegen, der andere entkam allerdings mittels Magie.
Im Raum fanden wir schließlich auch die Tür, die der Gnom so unbedingt hatte sehen wollen – ein Tor, wie die in den Tiefen der Mine, allerdings mit leuchtenden Runen. Die für „Gnade“ und „Wohltätigkeit“ in rot, die für „Mut“ und „Freigiebigkeit“ blau, während die anderen drei nicht leuchteten.
Ich wollte das Tor weiter untersuchen, aber wir kamen überein, dass es besser war, oben den anderen Verteidigern zu Hilfe zu kommen. Leider nutzte dieser Beschluss nur wenig. Der Angriff war nahezu vorbei und hatte bereits viele Opfer gekostet – darunter der Vogt, Brian, der Besiter des Red Sands, und vermutlich der Bürgermeister, dessen Leichnam allerdings bis jetzt nicht gefunden wurde.
Nachdem die akute Gefahr gebannt war, beschlossen wir, zunächst ins Bett zu gehen, um uns heute den Folgen des Angriffs zu stellen.
Nachtrag (Mittags)
Es sieht nicht besonders gut aus. Ein großer Teil der Stadt ist verwüstet und viele Einwohner tot oder verwundet. Positiv ist lediglich, dass sich die Goblins ganz zurück gezogen zu haben scheinen.
Helen hat sich bereits in der Nacht Filiz angenommen, die jetzt Waise ist und sichtlich unter dem Angriff gelitten hat – sie spricht kaum ein Wort und ihr Haar ist über Nacht Aschfahl geworden.
Unsere zweite Anlaufstelle nach dem Red Sands war dann der Tempel, der den Angriff insgesamt ganz gut überstanden hat, sieht man vom Verlust des Hohepriesters ab. Die Akolythen werden die täglichen Aufgaben übernehmen, auch wenn schnellstens ein Ersatz für Sands angefordert werden muss.
Ich fragte alle im Tempel nach dem Stein, den wir bei Sands fanden, aber niemand kannte diesen, weshalb ich beschloss, ihn zunächst zu behalten und nochmals das Portal im Keller zu untersuchen.
Unten fanden wir, sehr zu unserer Überraschung, den Gnom vor, der ins Studium des Tores vertieft war. Er hatte sich offenbar in den Wirren des Angriffs dort herunter geschlichen. Er merkte auf, als ich versuchte mit Hilfe des gestern gefundenen Steins, die entsprechende Rune am Tor zu aktivieren und wir befragten ihn nochmals zu den Ereignissen und dem Raum unter dem Tempel.
Nach Meinung Ticklefeathers befindet sich hinter dem Portal eine Art Machtzentrum einer wohltätigen oder „guten“ Gruppierung des alten Tassilon und man benötigt mehrere Runensteine, um hinein zu gelangen – er selbst wisse aber nicht, wo man weitere Steine finden könnte, oder wollte es nur nicht zugeben.
Weiterhin kennt der Gnom den Namen Kendell Morne und meinte, dieser wäre früher einmal Akolyth im im Tempel gewesen – als ich später in den Tempelarchiven nachschaute fand ich auch einen Eintrag zur Adoption eines Waisenkindes dieses Namens durch die Abadarkirche.
Insgesamt habe ich das Gefühl, der Gnom verschweigt uns so einiges… und wir haben uns erneut von ihm verleiten lassen, mehr unserer Erkenntnisse weiterzugeben, als es gut wäre – so haben wir ihn geradezu aus Versehen auch über das Heiligtum unter der Mine informiert.
Wie dem auch sei… heute am frühen Nachmittag werden die Testamente des Vogtes und von Brian Score eröffnet, wobei wir anwesend sein wollen.
Nachtrag (abends)
Wir werden auf eine längere Reise gehen.. und zwar nach Korvosa. Doch erstmal der Reihe nach. Das Testament des Vogtes wurde, wie angekündigt, verlesen. Im Grunde wurden fast nur Förmlichkeiten geregelt. Das Interessanteste war, dass Ferros das Schwert erbte, welches ursprünglich auch von seiner Familie für den Vogt angefertigt worden war. Dies wurde offenbar erst vor kurzem ins Testament aufgenommen.
Brian Score vererbte seinen gesamten Besitz seiner Tochter – dabei handelt es sich um das Gasthaus, samt Brau- und Schankrecht, sowie eine größere Menge an Wertsachen. Weiterhin wurde Helen zu Filiz’ Vormund bestimmt, bis diese alt genug ist, ihr Erbe selbst zu verwalten.
Schließlich wurden wir informiert, dass für den Tempel ein neuer Hohepriester aus Korvosa angefordert werden muss und erklärten uns bereit, die entsprechende Botschaft zu überbringen. Mir passt das sehr, da ich ja sowieso in diese Stadt reisen wollte um Tante Marischka aufzuspüren.
Wir haben beschlossen, einen Wagen zu kaufen und auszurüsten und zunächst Richtung Riddleport aufzubrechen. Vorher sind allerdings einige Dinge zu erledigen, so dass wir erst im neuen Monat aufbrechen werden.
(Es folgen einige Seiten, die dokumentieren, dass Grigori sich haarklein mit den Reisevorbereitungen beschäftigt hat – der Kauf eines Wagens und dessen Ausstattung, das Beschaffen aller möglichen und unmöglichen Reiseausstattung und Planen eines Reisewegen über Land nach Korvosa)
Moonday, 01. Erastus (Tagesorakel: The Courtesan)
Eintrag am Abend
Heute reisten wir endlich ab – zunächst nochmals gen Mine, wo wir erneut zum Heiligtum in der Tiefe hinabsteigen wollten. Dort angekommen, hatte Helen wieder einmal das Gefühl, dass sich dort etwas Böses aufgehalten haben musste. Sie fand außerdem Spuren von Goblins, was zu einer langen Diskussion führte. Wir wollten nicht einfach so in die Mine, da wir dabei die Pferde und den Wagen hätten zurücklassen müssen – was für Goblins nur ein gefundenes Fressen gewesen wäre. Auch wollten wir nicht erst lange nach den Goblins suchen… so beschlossen wir, zunächst wieder abzuziehen und dass ich morgen die Karten nach dem besten Vorgehen befragen werde.
Toilday, 02. Erastus (Tagesorakel: The Juggler)
Die Karten haben gesprochen und der Abstieg steht unter guten Vorzeichen. Auch wenn Helen Einspruch erhob, werden wir uns gleich nochmal zur Mine aufmachen.
Nachtrag (abends)
Bei der Mine fanden wir einige Goblins, von denen Helen einen erschoss. Anschließend begab ich mich mit Cathy und Filiz erneut nach unten – wobei Ferros uns herab ließ, während Helen lieber Pferde und Wagen bewachte.
Unten fanden wir alles wie bei unserem letzten Weggang vor. Ich versuchte das Schutzfeld um das Buch mittels Magie aufzulösen, was allerdings nicht gelang – ich muss wohl einen anderen Weg finden. Interessanterweise kam es mir heute so vor, als könne ich die Tassilonischen Runen überall im Heiligtum… lesen ist das falsche Wort… ich erinnerte mich sozusagen an ihre Bedeutung, als wäre es etwas völlig normales.
Wir nahmen von unten noch die verbliebenen Metallbarren mit und kehrten dann zu Helen zurück. Jetzt sind wir auf dem Weg gen Riddleport, wo die anderen ein Schiff nach Korvosa nehmen wollen… ich halte das für eine schlechte Idee… Ich traue diesen radlosen Riesenwagen nicht und mit wird schon beim Gedanken, auf diesen wankenden Dingern zu stehen übel.
(Es folgen wieder einige Seiten Reisebeschreibung, ohne größere Zwischenfälle.)
Fireday, 12. Erastus (Tagesorakel: The Carnival)
Heute erreichten wir Riddleport. Die Stadt ist ungefähr so einladend, wie ich sie von meinem letzten Besuch in Erinnerung habe… garnicht. Einzig der riesige Bogen, der sich über die Stadt spannt… löste diesmal eine merkwürdige Erregung in mir aus…
Ich habe die anderen überreden können, doch den Landweg nach Korvosa zu nehmen, was mich deutlich erleichtert, aber einige weitere Anschaffungen für die Reise notwendig macht.
(Es folgen diesmal viele Seiten Reisetagebuch, inklusive Berichte über Filiz’ Lernwillen, trotz ihrer mangelnden Begabung zur Hellseherei.)
Moonday, 29. Arodus (Tagesorakel: The Cricket)
Geschafft! Wir sind in Korvosa angekommen. Die Stadt ist… riesig… die größte, die ich jemals besucht habe… irgendwie beängstigend.
Nachtrag (nachmittags)
In der Stadt scheint nicht alles zum Besten zu stehen. Manchmal sieht man noch die berühmten Greifenreiter, häufiger jedoch beängstigende Gestalten in schwerer Rüstung… Höllenritter… Man sagte uns, wir sollten uns mit diesen nicht anlegen und dass sie so etwas wie die Spezialgarde der Stadt wären…
Wie dem auch sei… wir quartierten uns in einem Gasthaus ein, wo man sich auch um unsere Tiere kümmert und suchten danach den Abadartempel auf. Wir sprachen mit einem Bruder Augustus und übergaben ihm die Nachricht aus Dryad’s Meadow. Augustus teilte uns mit, dass er alles Nötige in die Wege leiten würde… was durchaus einige Wochen dauern könne. Wunderbar!
Nach dieser Nachricht wollte Cathy, wiedereinmal, dem Priester alle Geschehnisse und unsere Erkenntnisse darlegen – dabei waren wir doch einig, in Zukunft besser darauf zu achten was wir wem mitteilen…
Bei Verlassen des Tempels trennten wir uns. Ich ging mit Ferros zur Niederlassung des Handelshauses Silvershield. Dort gaben wir den Brief ab, den wir zu überbringen versprochen hatten und lösten den Schuldschein ein – dafür wird man uns bis morgen zwei Zauberstäbe der Wundheilung beschaffen.
Auf Nachfrage bezüglich meiner Tante, verwies man uns im Handelshaus ins Hafenviertel. Wir fragten uns dort durch, aber niemand wusste, wo Marischka geblieben ist. Zumindest fanden wir ihr altes Wohnhaus, welches aber zwischendurch von Abenteurern bewohnt worden war… Dank Ferros Fähigkeiten im Umgang mit Schlössern kamen wir ins Haus… wo wir nichts fanden, dass uns irgendwie weiterhelfen konnte… So bleibt wohl diese Abenteurergruppe mein bester Hinweis.
Ferros fragte sich noch nach diesen Leuten durch, bekam aber wenig mehr Informationen, als dass es sich um einen Elfen, einen schwergerüsteten Menschen und zwei weitere Menschen in weniger schwerer Rüstung handelte.
Ferros hat etwas anderes zu erledigen und ich sitze gerade im Gasthaus und warte auf Helen und Filiz. Zusammen wollen wir zum Tempel von Cayden, wo Helen vorstellig werden will – ich vermute, das hat auch was mit dem Ruf des dort gebrauten Bieres zu tun.
Nachtrag (nachts)
Welch eine Katastrophe! Welch Anhäufung von Katastrophen! Wie erwartet hat sich Helen im Tempel lediglich betrinken und mit den dortigen Gläubigen anbändeln wollen… Allerdings kam das Schlimmste erst wieder im Gasthaus.
Cathy und Mordukai haben die Magierakademie aufgesucht… und dort wieder zu viel erzählt. Gerade als sie berichten wollten, was sie herausgefunden haben, wurden sie dann auch von dreien dieser Höllenritter abgeführt.
Gerade als wir beraten wollten, wie wir sie wohl dort herausholen könnten, setzte sich – ungefragt – ein Mann zu uns, der Helen sofort mit Bier bestechen wollte… Zu allem Überfluss teilte er uns dann auch gleich noch mit, er sei Tecan Tas uns wolle uns umbringen… soetwas dreistes…
Er meinte außerdem, dass sein Auftrag warten müsse, da es ja „fairer“ sei, wenn er uns alle auf einmal erledigen würde und dass alles andere unter seiner Würde sei… so ein arroganter Schnösel! Nunja… offenbar gehört es aber zu seinem Auftrag uns mitzuteilen dass wir umgebracht werden sollen… wir wüssten schon von wem der Auftrag käme… Ich muss allerdings zugeben… dass ich keine Ahnung habe… könnte Kendell Morne so dreist sein? Oder sind es die Sehenden, die uns als eine Gefahr für das Schicksal ansehen? Wenn ja, wieso?
Ich beschloss… diesen Tas nicht weiter mit Beachtung zu würdigen. Immerhin sind Cathy und Mordukai weg und er wird „seiner Ehre willen“ wohl kaum einen Schlafenden meucheln…